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Programm:
Ludwig van Beethoven Ouvertüre zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ Op. 43
Wolfgang Amadeus Mozart Klarinettenkonzert A-Dur, KV 622
Pause
Giuseppe Verdi Ouvertüre zur Oper „La forza del destino“
Giacomo Puccini Intermezzo aus der Oper „Manon Lescaut“ (Akt III)
Pjotr Iljitsch Tschaikowski „Roméo et Juliette“ Fantasie-Ouvertüre h-Moll
Die bewegende Macht der Musik steht im Mittelpunkt des Konzertes des Philharmonischen Orchesters Győr im Wiener Musikverein. Unter dem Stab von Arkady Beryn, der sich als Dirigent der Ausdruckskraft und dem Facettenreichtum musikalischer Meisterwerke verschrieben hat, interpretiert das ungarische Orchester am 8. Februar 2023 im Großen Saal des Wiener Musikvereins Werke der Musikgeschichte, die aufgrund ihrer atemberaubenden Schönheit, dramatischen Gewalt und erzählerischen Kraft zu den Lieblingswerken des Publikums gehören.
Schmerzhaft schöne Melancholie
Ludwig van Beethovens einziges abendfüllendes Ballett, „Die Geschöpfe des Prometheus“ trägt auch den Untertitel „Die Macht der Musik und des Tanzes“. Auch wenn Beethoven abgesehen davon kaum Tanzmusik schrieb, durchzieht das Tänzerische nichtsdestotrotz sein Werk, sodass sich Richard Wagner sogar dazu veranlasst sah, Beethovens Sinfonie Nr. 7 als „Apotheose des Tanzes“ zu bezeichnen. Die Ouvertüre aus dem Ballett, das Beethoven in Wien für den italienischen Choreografen Salvatore Viganò schrieb, ist ein dramaturgisches Meisterwerk, das man – anders als die gesamte Ballett-Partitur – oft als Einzelstück hört.
Ein schlagendes Beispiel dafür, dass die Wirkung eines Musikstücks so groß sein kann, dass es sich gewissermaßen verselbstständigt und – ursprünglich nicht vorgesehene – Wege beschreitet, ist das Adagio aus Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur. Der Erfolg des Klarinettenkonzertes, das von Musikfreunden oft schlicht KV 622 genannt wird, liegt zu einem nicht unerheblichen Teil an diesem zweiten Satz. Die geradezu schmerzhaft schöne Melancholie der Musik wurde immer wieder für Film und Fernsehen genutzt – beispielsweise in Sydney Pollacks Leinwand-Epos „Jenseits von Afrika“. Die Solistin Sabine Meyer ist eine anerkannte Spezialistin für das Werk des Salzburger Komponisten. Mozarts Klarinettenkonzert liegt ihr erklärtermaßen besonders am Herzen – eine Musik, derer sie nie überdrüssig wird, auch wenn sie sie schon unzählige Male gespielt hat.
Pure Italianità
Ein Klassiker der Opern-Literatur ist die Ouvertüre zu Giuseppe Verdis „Die Macht des Schicksals“ Sie gehört zu den dramatischsten und eindringlichsten Orchesterwerken des Komponisten und ist als solches auch jenseits der Opernhäuser ein beliebtes Konzertstück. Das gilt auch für das Zwischenspiel zum dritten Akt aus Giacomo Puccinis „Manon Lescaut“. Mit den Mitteln des Orchesters schafft es Puccini darin, die gesamte Tragik der Titelfigur und die Geschichte ihres Falls auszudrücken: pure Italianità! Italienisch inspirieren ließ sich auch William Shakespeare, um eine der archetypischsten Liebesgeschichten aller Zeiten zu erzählen. Sein Theaterstück „Romeo und Julia“ regte Peter I. Tchaikovsky zu einer sinfonischen Dichtung an, die in ihrer radikalen Emotionalität nicht nur ein klingendes Monument tragischer Liebe, sondern auch ein intimes Seelenportrait des Komponisten darstellt.